5 Jahre Oberlandbahn.de
Im September 1998 hat die Bayerische Oberlandbahn ihren Betrieb aufgenommen. Vorher konnte man es kaum erwarten bis etwas neues im Oberland geschieht. Vorher fuhr die Deutsche Bundesbahn, doch dann wurde die Strecke München - Holzkirchen, dann Bayrischzell/Lenggries/Tegernsee an die Mitbewerber ausgeschrieben. Natürlich war auch die Deutsche Bahn daran interessiert den Zuschlag zu bekommen. Aber den Zuschlag hat dann die Bayerische Oberlandbahn bekommen. Beim Betriebsstart hagelte es aber von allen Seiten Kritik. So war es, dass Türen nicht aufgehen, Toiletten stinken (was für Toiletten eigentlich normal ist), Fenster konnte man nicht öffnen (sonst beschwert sich doch immer einer wenn es zieht), langes warten gehörte für die Fahrgäste schon zur Tagesordnung und Sitzplätze waren auch ziemlich unbequem. Was noch dazukommt war für Raucher heftig. Es durfte im Zug nicht geraucht werden. Mittlerweile ist das aber bei jedem Zug im Nahverkehr, dass nicht geraucht werden darf.
Ziemlich heftig war es für mich eigentlich, dass 17 Triebwägen vom Typ Integral in Jenbach bestellt wurden. Ausgeliefert wurde aber nur 1 Integral mit soweit ich weiß 3 Triebwägen zum Betriebsstart. Dieser wurde beim Betriebsstart nur am Wochenende eingesetzt. Also, was tat man dann unter der Woche und natürlich auch am Wochenende? (Denn schließlich reichte nie und nimmer ein Integral). Man kooperierte mit der Deutschen Bahn. Die Deutsche Bahn musste also aushelfen. Wo erst jeder gedacht hatte, dass die Züge von der BOB nun aktiv wären, sah man dann doch wieder alte Waggons von der Bahn. Es kam aber auch noch Ersatz von anderen Tochterunternehmen der BOB, die ihre Triebwägen zur Verfügung gaben. Hauptsächlich waren es aber schon die Dieselloks 218, die eingesetzt wurden. Das Problem an der ganzen Sache war, dass sich die Dieselloks ganz anders bedienen lassen als die Integrale. Im Schnellverfahren wurden also die Integral-Fahrer, die vorher LKW gefahren sind (habe ich mal gehört) für 5 Tage geschult, um die Dieselloks zu bedienen. Auch da gab es Kritik. Schließlich hat da das normale Personal der DB 3 Jahre Ausbildung als Lokomotivführer gehabt und das soll auf einmal in 5 Tagen beim BOB-Personal gehen. Somit konnte man sagen, dass ein gemischter Betrieb war. 50 % Deutsche Bahn und 50 % BOB. Selbst Fahrgastbetreuer waren zum Teil von der Bundesbahn.
Obwohl der Ablauf trotz alledem einwandfrei lief (also keine Verspätungen und so) gab es trotzdem Kritik. Man wollte eben, dass die BOB alles selbständig managt. Ging aber schlecht, wenn nur ein Integral da war. Ich selbst hatte im Jahr 1998 kein Integral in echt gesehen. Die Integrale wurden zwar nach und nach geliefert, aber trotzdem habe ich im Jahr 1998 kein Integral gesehen. Erst im Jahre 1999 habe ich dann auf einmal gelieferte Integrale gesehen. Mich hat es gewundert, dass der Motor ständig lief, obwohl sie gar nicht in Bewegung waren. Die Integrale kamen aus Jenbach und fuhren über Rosenheim dann nach Holzkirchen und da standen sie dann erst mal auf zwei Gleise. Es waren 2 Komplett Integrale. Irgendwann hatte ich dann auch mal das Vergnügen gehabt in so einem Integral fahren zu dürfen - im April 1999 war es dann so, dass alle Integrale komplett waren und somit ein selbständiger Betrieb gewährleistet wurde. Ich habe es zum ersten Mal beim Bahnhofsfest erlebt wie alles nur noch von Integralen bedient wurde und auch die Durchsagen nach BOB geklungen haben.
